Incom ist die Kommunikations-Plattform der weißensee kunsthochschule berlin

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Alerta khb! Projektseminar zu Antidiskriminierung

nur für Incom-Mitglieder

Ab 18.04. immer dienstags 13-16 Uhr im Mart Stam Raum (4 ECTS)

28.4. Willkomms-Veranstaltung mit Rückblick in der Kunsthalle – Siehe Ankündigung im Incom-Space

In den letzten Semestern kam es mehrfach zu Hakenkreuz- und weiteren faschistischen Schmierereien in den Räumen unserer Kunsthochschule, und erst kürzlich zu gezieltem Vandalismus an antirassistischen Installationen. Es wurde Anzeige erstattet, das Thema in einem Projektseminar verhandelt – und neue Hakenkreuze und ein Nazi-Spruch tauchten auch danach auf. Die Reaktionen der Fachgebiete auf das Entsetzen der Studierenden reichten von Schweigen, Hilflosigkeit und Rückzug aus der Debatte bis hin zu Verharmlosung, Fragility und Tone-Policing. Studierende fühlen sich mit ihrer Wut und ihrem Gefühl der Unsicherheit allein gelassen.

Nicht zuletzt aus diesem Grund hat sich im Wintersemester das Antira-Seminar als studentisch organisiertes und von Prof. Gabriele Werner betreutes Projektseminar gegründet. Im Laufe des Semesters haben wir uns intensiv mit struktureller Diskriminierung, insbesondere Rassismus, an unserer Hochschule auseinandergesetzt. Daraus ist unter anderem ein Forderungspapier entstanden, in dem wir konkrete Maßnahmen und Änderungsvorschläge an die khb formulieren.

Nun geht das Projektseminar in die zweite Runde: Unter dem Titel “Alerta khb! Projektseminar zu Antidiskriminierung” wollen wir im Sommersemester auf das Forderungspapier aufbauen, neue Projekte starten und uns weiter mit Diskriminierungsstrukturen in der Hochschule beschäftigen.

Wie wir dabei vorgehen, liegt ganz in unserer Hand, denn das Seminar ist offen organisiert. Jede*r kann teilnehmen und sich einbringen - unabhängig davon, ob er*sie schon im Wintersemester dabei war. Wir erwarten von euch auch kein Vorwissen - während des Seminars werden wir uns gemeinsam eine Wissensgrundlage erarbeiten. Wir wünschen uns aber eine offene und selbstkritische Haltung, um unsere gemeinsame Arbeit so diskriminierungsarm und respektvoll wie möglich zu gestalten.

Wir wissen, dass wir während des Seminars sensible und verletzende Themen ansprechen werden, die die Teilnehmenden je nach ihrer Positionierung unterschiedlich betreffen. Das Seminar kann daher keinen Safer Space bieten, soll aber ein Raum für Austausch und gemeinsamen Widerstand öffnen.

Vorschläge für die 14tägigen Lektürediskussionen (die jederzeit abgelehnt und ergänzt werden können), die so gewählt sind, dass sie über das Them Rassismus hinaus Strukturen der Diskriminierung und die intersektionalen Verbindungen zwischen verschiedenen Diskriminierungsformen aufzeigen:

Robin Diangelo, White Fragility. Why it's so hard for White People to talk about racism, Boston 2018;

Robin Diangelo, Wir müssen über Rassismus sprechen. Was es bedeuteut, in unserer Gesellschaft Weiss zu sein, Hamburg 2021;

Emma Dabiri, What White People can do next. From allyship to coalition, Penguin Random House UK 2021;

Mikki Kendall, Hood Feminism. Notes from the woman White Feminists forgot, London 2020;

Aladin El-Mafaalani, Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand, Köln 2021;

Josephine Aparku/Jule Bönlost/Maikey To, Rassismus geht uns alle an, Hambrg 2022

Fachgruppe

Theorie und Geschichte

Theorien Visueller Kulturen

Visuelle Kulturen

Semester

Sommersemester 2023

Wann

Dienstag, 13:00 – 16:00

Raum

Mart-Stam-Raum

Lehrende