In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die Vorlesung behandelt zentrale Themen und Episoden aus der Geschichte des Produktdesigns. Wir denken darüber nach, was Designgeschichte eigentlich ist und wie ihr sie für eure eigene Praxis nutzbar machen könnt. Die Vorlesung will kein verbindliches Narrativ vermitteln, sondern eine Pluralität möglicher Perspektiven und Zugänge zur Designgeschichte sichtbar machen. Eine Reihe von integrierten Gastvorträgen wird daher auch verschiedene aktuelle Perspektiven designhistorischer Forschung vorstellen.
In diesem Semester setzt sich die Vorlesung aus zwei Themenblöcken zusammen:
Der erste Themenblock beginnt mit der Frage, wann und wo Designgeschichte überhaupt anfängt, und welche Antworten darauf möglich sind. Dann geht es um zwei Standarderzählungen der Designgeschichte: die Idee, die Menschen durch ein funktionales und zeitloses ‚gutes Design‘ von Schund, Ramsch und Ornamentkitsch zu befreien; und die sozialutopischen Gegenentwürfe zu Massenproduktion und Arbeitsteilung, deren Ziel es ist, der Arbeit und dem Alltag der Menschen ihre ästhetische Würde zurückzugeben. Diese Standardnarrative werden anschließend mit aktuellen postkolonialen, feministischen und materialbezogenen Perspektiven konfrontiert und erweitert.
Im zweiten Themenblock betrachten wir an ausgewählten Beispielen, wie sich Objekt- und Raumkonzepte, Nutzungsszenarien sowie das Selbstverständnis von Designer*innen mit Blick auf ihre gesellschaftliche Rolle im 20. Jahrhundert gewandelt haben. Wir besprechen Marcel Breuers ‚Standardmöbel‘, Margarete Schütte-Lihotzkys ‚Frankfurter Küche‘, das Systemdesign der HfG Ulm und das italienische Design der 1960er und 1970er Jahre, sowie mit ‚Autoprogettazione‘ (Enzo Mari) und ‚Nomadic Furniture‘ (Hennessey/Papanek) zwei wichtige Referenzpunkte der DIY-Bewegung.
Voraussichtlich wird es im Sommersemester 2026 eine zweite Vorlesung geben, die die Inhalte dieser Vorlesung nicht wiederholt, sondern thematisch weiterführt. Bei Interesse bietet es sich also an, beide Vorlesungen zu besuchen.
Teilnahmevoraussetzungen sind:
-regelmäßige Teilnahme
-Kurzpräsentation zu einem selbstgewählten Designbeispiel
-kleine Hausarbeit auf Grundlage der Präsentation
Die Vorlesung findet regelmäßig im Hörsaal statt, ausnahmsweise, weil dieser belegt ist, am 13.11., 04.12. und 08.01. im Mart-Stam-Raum.
Die Vorlesung richtet sich hauptsächlich an Studierende des Produktdesigns ist aber auch für Interessierte aus allen anderen Fachbereichen offen.
Theorie und Geschichte
Designgeschichte
Wintersemester 2025 / 2026
Donnerstag, 16:15 – 17:45
16.10.2025
Hörsaal
Februar 2031