Der Kurs vermittelt vielfältige Perspektiven, welche Rollen Kunst, Design und Kreativität im heutigen, sich verändernden gesellschaftlichen Kontext einnehmen können. Eigene kreative Praxis und die Herausforderung, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, stehen dabei im Mittelpunkt. Wir werfen einen kritischen Blick auf aktuelle marktwirtschaftliche Gesellschaftsordnungen und diskutieren alternative Modelle. Der Kurs setzt sich aus vier Themenschwerpunkten Transformation, Netzwerke, Handlungsspielräume und Resilienz zusammen, die in jeweils 1-2 Sessions vertieft werden.

Transformation

Wir verstehen Kunst und Design als transformative Praxen, die mit Kreativität und alternativen Denk- und Arbeitsweisen auf komplexe Herausforderungen reagieren und zu gesellschaftlichem Wandel beitragen. Dafür beschäftigen wir uns über die Kunst- und die Designpraxis hinaus mit den Kontexten, in die künstlerische und unternehmerische Tätigkeiten eingebettet sind, um Handlungsbedarfe und -möglichkeiten zu reflektieren.

Netzwerke

Wir erproben neue Qualitäten einer Wirtschaft, in der Menschen gemeinsame Ziele verfolgen und bereit sind, voneinander zu lernen. Dafür verabschieden wir uns von der berüchtigten Figur des „einsamen Genies“, die sowohl in der Kultur- und Kreativindustrie als auch in der Welt der Start-ups oft zu finden ist und bewegen uns hin zu kollektiv gestalteten, gemeinwohlorientierten Räumen.

Handlungsspektren

Als Künstler_innen und Designer_innen haben wir die Möglichkeit und die Macht, die Welt auf vielfältige Weise zu gestalten. Wir gestalten Prozesse, Umgebungen, Dinge, Systeme und Interaktionen – um nur einige zu nennen – und beeinflussen damit die Art und Weise, wie Menschen die Welt wahrnehmen, sich Zugang zu ihr verschaffen und sich in ihr bewegen. Und durch die Wahl unserer Organisationsstrukturen, Produkte, Dienstleistungen und Arbeitsethik haben wir die Möglichkeit, das Wirtschaftssystem (neu) zu gestalten.

Resilienz

Im Kontext von Kunst und Design als transformative Praxis stellt sich u.a. die Frage wie wir als Gesellschaft und insbesondere als Künstler_innen und Designer_innen mit den Herausforderungen und Unsicherheiten umgehen die gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen. Das betrifft sowohl die persönliche Ebene, also die Resilienz von Individuen und Gruppen, als auch die Kunst- und Designpraxis selbst, die mit ihren Herangehensweisen neue Kapazitäten für komplexe Zusammenhänge schaffen kann.

Für wen:

Der Kurs richtet sich an alle Kunst- und Designstudierenden. Er knüpft an die herausfordernde Transfersituation zwischen Ausbildung und beruflicher Praxis an und bietet Hilfestellung bei der Einbettung der beruflichen Selbstständigkeit als Künstler_in und Designer_in in gesellschaftliche Kontexte.