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ANTIRA-Projektseminar WiSe22/23

öffentlich

Ab 25.10. immer dienstags 13.00h - 15.00h Mart Stam Raum

Im letzten Jahr kam es mehrfach zu Hakenkreuzschmierereien in den Räumen der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Erste Reaktionen der Fachgebiete auf das Entsetzen der Studierenden waren Tonepolicing, Fragility, Hilflosigkeit und Rückzug aus der Debatte.

Gleichzeitig stellten drei Berufungskomissionen Listen mit überwiegend weißen, männlich Kandidat*innen auf. Wo ist da die „kulturelle Vielfalt“ mit der sich die Hochschule so stolz in ihrem Selbstverständnis präsentiert?

Wir sind wütend und wir wollen Veränderung! Deshalb veranstalten wir im Wintersemeser 2022/23 das Seminar „ANTIRA-Projektseminar“. Gemeinsam mit euch wollen wir verstehen, wie sich struktureller Rassismus auch in vermeintlich progressiven, kreativen Räumen manifestiert. Wir wollen Expert*innen hören und uns mit schon bestehenden Projekten und Protestbewegungen vernetzen.

Wie wir dabei vorgehen, liegt ganz in unserer Hand, denn das Seminar ist offen organisiert. Das bedeutet, dass wir gemeinsam entscheiden, mit welchen Themenschwerpunkten wir uns auseinandersetzen und wie. Fragestellungen könnten beispielsweise sein:

Wo waren die Maßnahmen, die die khb nach Auftauchen der Hakenkreuze ergriffen hat, unzureichend und welche Reaktion hätten sich die Studierenden gewünscht?
Wie kann (wieder) ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden, in dem sich Studierende sicher fühlen, mit Lehrenden über diskriminierende Erfahrungen und Vorfälle an der Hochschule zu sprechen? Was müssen die Fachgebiete dafür konkret tun?
Wie werden tagtäglich Rassismen in der Hochschule reproduziert und welche Rolle spielen Wissensproduktion und Kunstfreiheit dabei?
Welche Erfahrungen haben khb-Angehörige mit Alltagsdiskriminierung, rassistischen Lehrmaterialien und White Fragility gemacht?
Wo verbirgt sich struktureller Rassismus in den Strukturen der khb und was verhindert die nötigen Veränderungen?
Wie können konkrete Lösungsansätze aussehen und was braucht es, um sie umzusetzen?
Wie kann die Hochschule zu einem Safer Space werden?

Wir wollen während des Seminars auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, dass sich in den kollektiven Prozess des Widerstands einreiht: Ob Manifest, Protestaktion, Handbuch, Forderunspapier oder aktivistische Intervention - eure Kreativität ist gefragt!

Wir wissen, dass wir während des Seminars sensible und verletzende Themen ansprechen werden, die die Teilnehmenden je nach ihrer Positionierung unterschiedlich betreffen. Das Seminar kann daher keinen Safer Space bieten, soll aber ein Raum für Austausch und gemeinsamen Widerstand öffnen.

Wir erwarten von euch kein Vorwissen - während des Seminars werden wir uns gemeinsam eine Wissensgrundlage erarbeiten. Wir wünschen uns aber eine offene und selbstkritische Haltung um unsere gemeinsame Arbeit so diskriminierungsarm und respektvoll wie möglich zu gestalten.

Fachgruppe

Theorie und Geschichte

Visuelle Kulturen Theorie

Theorien Visueller Kulturen

Semester

Wintersemester 2022 / 2023

Wann

Dienstag

Lehrende