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Chroniken des Verrats - Künstlerische Positionen zu Kleist

Chroniken des Verrats - Künstlerische Positionen zu Kleist

  1. August bis 3. September 2023
  2. August 2023 – Eröffnung mit Performance von Jung A Lee, 15 Uhr.
  3. September 2023 – Finissage, 11 Uhr

︎︎︎KLEIST-MUSEUM Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr Montag geschlossen

︎︎︎Kleist-Museum Faberstraße 6–7 15230 Frankfurt (Oder)

Wie denken junge Menschen in Zeiten des Ukraine-Kriegs, der Klima-Krise und des verheerenden Erdbebens in der türkisch-syrischen Grenzregion über Heinrich von Kleist?

Studierende der Malerei an der berlin kunsthochschule weißensee haben sich unter dem Titel „Chroniken des Verrats” über zwei Semester hinweg je nach Interesse mit unterschiedlichen Werken Heinrich von Kleists auseinandergesetzt. Dabei entstanden gemalte Bilder auf Leinwand, Videoarbeiten, Installationen, Zeichnungen und Grafiken sowie Texte.

Kleists Werke behandeln oft existenzielle Themen wie Liebe, Tod, Schuld und die menschliche Natur. Die Protagonist:innen sehen sich Fragestellungen und Problemen gegenüber, die nicht an Relevanz verloren haben und vielfältige Anknüpfungspunkte bieten. Die Werke „Penthesilea” und „Michael Kohlhaas” stießen neben persönlichen Korrespondenzen von Kleist auf ein besonders hohes Interesse der Studierenden. Außerdem sind Bezüge zu „Das Erdbeben in Chili”, „Über das Marionettentheater” und „Amphitryon” in den ausgestellten Arbeiten zu finden.

In seiner Novelle „Michael Kohlhaas“ (1808) zeichnet Kleist ein Bild von einem, wie er schreibt, der schrecklichsten und gleichzeitig rechtschaffensten Menschen seiner Zeit«. Es ist die Erzählung eines Menschen, der auszieht, um sich „Recht zu verschaffen“. Es geht um das Verhältnis von Gerechtigkeit und geltendem Recht und dem Widerstand gegen reale Machtverhältnisse. Einer Thematik, die nicht an Aktualität verloren hat und sich beispielsweise im Umgang mit Klimaaktivist:innen zeigt.

Das Drama „Penthesilea“ (1808) erzählt die Geschichte der Amazonenkönigin Penthesilea, die sich in den griechischen Helden Achilles verliebt. Das Stück behandelt unter anderem Themen wie Liebe, Leidenschaft und, Gewalt. Die damit zusammenhängenden Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, feministische Kämpfe und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung sind aktueller denn je. Man denkt an die andauernden Proteste im Iran seit September 2022, die sich gegen das Regime des Iran und die von ihm vorgegebenen Lebensbedingungen richten oder an in verschiedenen Ländern anhaltende Auseinandersetzungen über das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche.